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Bandscheibenvorfall

Ein Bandscheibenvorfall kann starken Rückenschmerz bis hin zu Lähmungen verursachen.  

Rückenansicht eines Mannes

Was geschieht bei einem Bandscheibenvorfall?

Bandscheiben sitzen als Teil der Wirbelsäule wie Stoßdämpfer zwischen den einzelnen Wirbelkörpern. Jede Bandscheibe besteht aus einem äußeren Faserring und einem Gallertkern. Durch Abnützung (z.B. aufgrund schlechter Haltung, falscher oder Überbelastung etc.) kann der Gallertkern durch den Faserring treten und auf eine aus dem Rückenmark austretende Nervenwurzel drücken.

Was Sie über die Behandlung eines Bandscheibenvorfalls wissen sollten

1. Beschwerden: Durch den Druck auf die Nervenwurzel können Schmerzen und/oder Lähmungserscheinungen auftreten, je nachdem, welche Nervenwurzel betroffen ist. Daneben sind auch Fehlempfindungen („Parästhesien“) wie Kribbeln, Ameisenlaufen oder ein „eingeschlafenes Gefühl“ (Hypästhesien) etc. möglich.

2. Behandlung: In den allermeisten Fällen (bis zu 90 Prozent) muss nicht operiert werden. Mit der konservativen (also nicht-operativen) Behandlung sollen die Schmerzen gelindert und die Rückenmuskeln gestärkt werden. Zur Schmerzlinderung können Wirkstoffe wie Ibuprofen, Naproxen, Paracetamol oder Diclofenac eingesetzt werden.  Bei sehr ausgeprägten Schmerzen können auch Medikamente aus der Gruppe der Opioide zur Anwendung kommen – in jedem Fall in enger ärztlicher Abstimmung. Da mit einem Bandscheibenvorfall starke Muskelverspannungen einhergehen können, profitieren manche Patienten von der Einnahme von so genannten Muskelrelaxantien.

Wenn es durch die Behandlung mit Tabletten zu keiner ausreichenden Schmerzlinderung kommt, können auch Injektionen mit so genannten Lokalanästhetika (lokalen Betäubungsmitteln) und/oder Kortison zur Entzündungshemmung zur Anwendung kommen. Erfahrene Physiotherapeuten/Manualtherapeuten können eine Therapie zur Mobilisierung der kleinen Wirbelgelenke einsetzen. Viele Patienten empfinden Wärme (Fango, Moorpackungen, Rotlicht) als angenehm. Zur Stärkung der Rückenmuskulatur gibt es gezielte Übungsprogramme, die nach ärztlicher Anordnung mit einem Physiotherapeuten erarbeitet und dann selbstständig durchgeführt werden sollten.

3. Operation: Wenn eine konservative Behandlung nicht zum Erfolg führt, Lähmungen vorhanden sind, die sich nicht rasch bessern, oder es zu Harn- und/oder Stuhlinkontinenz kommt, ist eine Operation notwendig. Bitte geben Sie Ihrem Arzt unverzüglich Bescheid, wenn bei Ihnen solche Symptome auftreten. Bei diesem Eingriff wird das Bandscheibenmaterial entfernt und die betroffene Nervenwurzel entlastet. In manchen Fällen kann dies heute über mehrere kleinere Einstiche in der Haut („minimal-invasiv“) erfolgen.
 
4. Prognose: In neun von zehn Fällen kommt es innerhalb von sechs Wochen unabhängig von einer Behandlung zu einem Rückgang der Schmerzen. Wichtig ist, neuen Bandscheibenvorfällen durch Kräftigung der Rückenmuskulatur und Verhaltensänderungen (z.B. Vermeiden falscher Hebemanöver) vorzubeugen.

Das können Sie selbst bei einem Bandscheibenvorfall tun

Bleiben Sie so aktiv wie möglich. Auch, wenn Sie bei Bewegung etwas Schmerz oder Unbehagen spüren, sollten Sie nicht Bettruhe halten oder körperlich inaktiv sein. Vermeiden Sie längeres Sitzen. Heben Sie nichts Schweres (über 2 kg) und vermeiden Sie Dreh- und Dehnbelastungen der Wirbelsäule.


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